Deutschland: Loks: BR 169, E69
29.07.02

Durch das Ansteigen des Verkehrsaufkommens in den dreißiger Jahren wurde es nötig, die elektrische Ausrüstung der LAG2, LAG3 und LAG5 durch großangelegte Umbauten auf einen leistungsfähigeren Stand zu bringen. LAG1 wurde ebenfalls umgebaut, aber die Leistung blieb bescheiden. Bei den LAG2 und LAG3 wurde zwischen Bodenblech und Lokkasten ein 24cm hoher Profilrahmen eingesetzt, um Platz für die stärkere elektrische Ausrüstung zu erhalten. Damit wurde das heutige Aussehen geschaffen. Eingebaut wurden nun Triebwagen-Motoren der Baureihe ET25/30 der DRG mit Verwendung eines 12stufigen Nockenschaltwerks.

Mit Verstaatlichung der LAG wurden die 5 Loks in den Bestand der DRG übernommen und als Baureihe E69 bezeichnet. Der Einsatzort blieb bis 1953 immer derselbe. Die E69 01 wurde meistens für Rangieraufgaben in Murnau verwendet und hatte so gut wie keine Streckeneinsätze mehr zu verzeichnen.

In den fünfziger Jahren wurden bei der E69 01, 03 und 04 ein Seitenfenster geschlossen. Die Oberammergauer Bahn wurde 1954 auf die Bundesbahnübliche Spannung umgestellt. Da die E69 05 schon im Oktober 1953 umgerüstet wurde, war sie danach in Garmisch beheimatet und im Rangierdienst anzutreffen. Die anderen 4 Loks schieden zunächst aus dem Betriebsdienst aus. Aber bis zum Mai 1955 waren die E69 02, 03 und 04 doch umgebaut worden und wurden ebenfalls dem Bw Garmisch zugeteilt, aber durch den Einsatz von ET85 kein sinnvolles Einsatzgebiet hatten. Die E96 02 und 03 wurden mit Rangierdienst ausgestattet. Nach einem Monat Aufenthalt der E69 03 in Rosenheim wurden beide Loks zum Heidelberger Hbf überführt. Beim Rangierbetrieb bewährten sich beide Maschinen überraschend gut. Dort bekamen sie nach mehreren Isolatorüberschlägen einen nicht mittig angebrachten Stromabnehmer der Bauart SBS 39. Die E96 04 kam zu der E69 05 zum Bw Garmisch zurück aus Freilassing.

Bis zum Herbst 1959 waren alle Maschinen der Baureihe E69 in der üblichen grünen Farbe der jungen DB anzutreffen. Die E69 03 und 05 wurden trafen sich zur Untersuchung im AW München-Freimann. Dort bekamen sie einen neuen Anstrich in Weinrot. Die geschah parallel zu dem Umlackieren der Baureihen E60 und E63. Die beiden anderen Loks behielten aber ihren grünen Anstrich.

Ab dem Sommerfahrplan 1964 wurde die E69 wieder auf ihrer Stammstrecke Murnau-Oberammergau eingesetzt und im Bw Garmisch zusammengefasst. Die E69 02 und 03 wurden in Heidelberg durch E60 ersetzt.

1968 wurden alle Loks in 169 002 bis 169 005 umbenannt.

1971 wurde der E69 05 INDUSI eingebaut. 1975 und 1976 wurde bei allen 169 im AW München-Freimann eine neue U2-Hauptuntersuchung durchgeführt. Die 169 02, 03 und 04 bekamen nun ebenfalls eine Ausrüstung mit INDUSI. Bei dem Umbau ging jeweils ein Seitenfenster verloren, bei der 169 002 wurden sogar links und rechts ein Fenster geschlossen. Die 169 003 wurde aber im Dezember 1976 fehlerhaft umgebaut und erlitt am schon am 18.Januar 1977 einen schweren Motorschaden, der im Februar 1977 zur Ausmusterung führen sollte. Da aber die 169 002 und 003 die beim Personal beliebtesten Maschinen waren, entschloss man sich zur Ausmusterung der 169 004. Diese fuhr am 21.April 1977 in das AW München-Freimann, um dort am nächsten Morgen ihren Motor an die 169 003 abzugeben. Die 169 003 stand somit ab Mai 1977 wieder im Einsatz. Aber schon ab 1978 kam auf die Strecke Murnau-Oberammergau als Verstärkung zusätzlich eine Lokomotive der Baureihe 141.