BR 163, E63
Die Baureihe E63 war die zuletzt beschaffte elektrische Rangierbaureihe in Deutschland. Bestellt wurde
sie 1934 von der DRG. Vier Stück wurden bei der AEG und drei bei J.A.Krauss und BBC bestellt. Krauss lieferte
den Fahrzeugteil und BBC die elektrische Ausrüstung. Alle Loks der AEG und eine vor Krauss wurden Ende
1935 geliefert. Die beiden letzten Maschinen folgten 1936. Die E63 08 wurde 1937 bei AEG nachbestellt
und 1940 geliefert. Eine weitere Option von acht weiteren Loks für die Strecke Halle/Leipzig nach Berlin
wurde durch das Kriegsgeschehen nicht eingelöst.
Der Aufbau der Loks war prinzipiell gleich, doch weichen durch die unterschiedliche Ausrüstung die E63 05
bis 07 von den restlichen fünf Maschinen etwas ab. Der Winterthur-Schrägstangenantrieb und die drei
gekuppelten Radsätze wurden komplett von der E60 übernommen. Die AEG-Lokomotiven erhielten einen
E18-Fahrmotor und die BBC-Lokomotiven einen der E16.1, bei denen das Getriebe geändert werden musste.
Im Gegensatz zu den BBC-Lokomotiven wurde bei den AEG-Lokomotiven die Radlast durch Einbau von 1,2t
Ballast wesentlich erhöht. Die Anzugskraft war damit erheblich größer. Die komplette elektrische
Ausrüstung, einschließlich Druckluft- und Bremseinrichtung waren in den beiden unterschiedlich
dimensionierten Vorbauten untergebracht. Das geräumige Führerhaus trug auf dem Dach einen
Scherenstromabnehmer. Dieser hatte wie die E60 und E80 zwei Schleifstücke, die aber nach dem Krieg gegen
einen Stromabnehmer der Einheitsausführung getauscht wurden.
Nach Auslieferung wurden die ersten beiden Maschinen im Bw Stuttgart-Rosenstein und die restlichen
sechs im Bw München Hbf beheimatet. Bei den dortigen Hauptbahnhöfen versahen sie den anfallenden
Rangierdienst.
1942 wurden die E63 04 und 08 beim Bw Garmisch stationiert. Die E63 04 brannte am 12.Juli 1944 komplett
aus und wurde am 10.Oktober 1944 ausgemustert. Von RAW Innsbruck kam die E63 08 im November 1945 zum
RAW München-Freimann zurück. Die E63 04 folgte im Oktober 1949. Beide wurden wieder komplett aufgearbeitet.
Ab Ende 1950 waren wieder alle acht Lokomotiven einsatzbereit und in München, Stuttgart und Garmisch
beheimatet. Ab 1951 waren auch Loks in Augsburg, dagegen endete in 1958 der Einsatz in Garmisch.
Ab 1960 wurden die Loks modernisiert und wurden zugleich mit Rangierübergängen und -tritte an den
Stirnseiten ausgestattet. Auch die Führerhausfenster wurden optimiert und gummigefasst. Der Lokkasten,
der Motor und die elektrische Ausrüstung wurde vollständig überholt. Ein drittes Spitzenlicht wurde
angebracht. Alle Loks bekamen auch den üblichen weinroten Anstrich der Rangierlokomotiven.
Ab 1.Januar 1968 wurden die Loks in die Baureihe 163 umbezeichnet.
Im Jahr 1976 schieden die Loks aus dem Unterhaltsbestand. Am 1.Juni 1977 endete der Planeinsatz in
Stuttgart.