Deutschland: Loks: BR 144.5
24.08.01
Die E44 90 wurde am 01.04.1931 von MSW (Maffei-Schwarzkopff-Werke Berlin) und BMAG (Berliner-Maschinenbau- Aktiengesellschaft vormals L.Schwarzkopff) an die DRG übergeben. Die Lok entstand von den beiden Firmen auf eigenes Risiko als Weiterentwicklung von der E75 als Versuchslokomotive. Der Testbetrieb wurde von RBD Breslau aus durchgeführt. Bereits Mitte Mai wurde die E44 90 an RBD München überführt. Dieses erprobte sofort die Lok auf der schwierigen Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden. Die Strecke ist sehr kurvenreich und hat zwischen Kirchberg und Hallthurm eine Rampe mit 40 °/oo.

Innerhalb der ersten 16 Monate fuhr die Lok über 79 000 km, meistens Personen- und Güterzügen. Gegenüber der E36 konnten die Beförderungsleistungen verdoppelt werden. Die eingebauten Ausgleichseinrichtungen für die Radsatzentlastungen bewährten sich, im Gegensatz zur elektrischen Bremse, die unterdimensioniert war und im Sommer 1932 vom RAW München-Freimann ausgebaut wurde. Die DRG übernahm die Lok im Juli 1932 als E44 101.

Die positiven Versuchsergebnisse veranlasten die DRG zu der Bestellung von weiteren 4 Loks. Die elektrische Ausrüstung wurde nun von der AEG durchgeführt. Die AEG bekam ein Jahr später nochmals eine komplette Bestellung über 4 Loks gleichen Typs. Die ersten vier wurden 1933 und die restlichen Loks 1934 geliefert und bei der DRG als E44 102 bis 109 in Dienst gestellt. Mit der E44 101 wurden sie im Bw Freilassing stationiert. Die Betriebsnummern wurden 1938 in E44 501 bis 509 geändert, da die E44-Serienmaschinen die bestellte Anzahl von 100 überschritten haben.

Die vorgespannte Drehgestellkupplung und die 15mm seitenbeweglichen Drehzapfenlager schonten die Radreifen der Lokomotiven auf der kurvenreichen Strecke. Die Spannung der Fahrmotoren wurde durch eine handbetätigte Nockenschaltwerksteuerung mit Feinregler und Zusatztransformator geändert. Die Aggregate wurden aus der Steuerung der E75 weiterentwickelt und bei allen hergestellten Loks bis 1945 eingebaut.
Die 4 letzten Loks waren eine Neukonstruktion mit größeren Radstand der Drehgestelle, hatten den speziellen Brückenrahmen und eine um ca. 10% größere Zugkraft. Zusätzlich waren sie etwas länger. Die Laufeigenschaften waren sehr gut, deshalb wurden die E44 108 und 109 für 90 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen.

Alle 9 Loks bekamen den Einheits-Scherenstromabnehmer SBS 10, einen Öl-Hauptschalter vom Typ BO und einen fremdbelüfteten Haupttransformator mit Ölumlauf. Nur die E44 502 bis 505 hatten den 1450 kW-Transformator der Serien-E44. Die E44 501 hatte eine Weiterentwicklung aus dem Transformator der E75 mit der Dauerleistung von 1750 kW. Die komplett von der AEG gelieferten Maschinen hatten eine im Hause neu entwickelten Transformator mit 1500 kW Dauerleistung. Durch einen Wechselstrom- Reihenschlußmotor in Tatzlagerausführung wird jeder Radsatz über ein schräg verzahntes Stirnradgetriebe angetrieben.

Die Stammstrecke blieb für die E44.5 bis auf kurze Gastspiele immer die zwischen Salzburg und Berchtesgaden. Vom Herbst 1943 bis Sommer 1944 wurden sie im Bw München Ost eingesetzt. Die E44 501 wurde als erste ausgemustert und ab 1966 zum Aufgleisungstraining verwendet. 1982 wurde die 144 501 zerlegt. Die 144 502 und 504 wurden als letzte am 29.Mai 1983 z-gestellt.

Technische Daten E44 101 E44 102-105 E44 106/107 E44 108/109 Bezeichnung
Achsanordnung: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 13150 13520 14300 14300 mm
Dienstmasse: 79,2 79,2 79,6 79,1 t
größte Radsatzlast: 19,8 t
Antrieb: Tatzlager Tatzlager Tatzlager Tatzlager
Fahrmotoren/Typ: EKB 704 (4 Stück)
Motorgewicht: 4250 kg
Drehzahl bei 80km/h: 1484 1484 1750 U/Min.
kleinste Motorspannung: 42 Volt
größte Motorspannung: 434 434 507 507 Volt
Nennleistung: 1750 1450 1500 1500 kW
Höchstgeschwindigkeit: 80 80 80 90 km/h
Fahrstufen: 15 15 15 15
Anzugsfahrkraft: 216 235 259 235 kN
Stundenzugkraft: 81 81 121 117 kN
Dauerzugkraft: 69 69 108 102 kN