BR 116, E16.0, E16.1, ES1
Zu der geplanten Elektrifizierung der Fernstrecken in Bayern wurden auch entsprechende elektrische
Schnellzuglokomotiven benötigt. Der Wechmann-Plan sah vor, dass die Schnellzuglok ein Zuggewicht
von 600t mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100km/h befördern sollte. Auch sollte nicht mehr der
konventionelle Stangenantrieb zum Einsatz kommen, sondern mit Einzelachsantrieb gefertigt werden.
Anlässlich eines Besuchs von Vertretern der Gruppenverwaltung Bayern in der Schweiz kamen dazu
äußerst positive Anregungen, da schon 1921 von der BBC für die SBB die Ae3/6’ mit der Achsfolge
1’Co1’ in 36 Exemplaren gebaut wurde. Verwendet wurde bei dieser Lok ein Gelenkhebelantrieb nach
Jakob Buchli.
Den Zuschlag erhielten Krauss für den mechanischen und BBC für den elektrischen Teil. Der
Buchli-Antrieb wurde nur geringfügig angepasst und so übernommen. Da die DRG die Verwendung von
typengleicher Motoren der EP2 (spätere E32) forderte, wurde die neue Schnellzuglokomotive mit vier
angetriebenen Achsen und vier Fahrmotoren als 1’Do1’ ausgeführt. Damit wurde die geforderte
Leistung mit 2340kW um über 75% überschritten. Die ursprüngliche Höchst-geschwindigkeit von 100km/h
wurde auf 110km/h erhöht.