Noch während des 2.Weltkrieges wurde in München die E75 01, 02, 03, 10, 57 und 64 so stark beschädigt, dass sie
z-gestellt und nur noch brauchbare Teile in den Tauschteilbestand aufgenommen wurden. Die E75 07 war ebenfalls
schwer beschädigt, kam im November 1945 zum RAW Dessau und dort ausgemustert und zerlegt. Mit der E75 58 wurde sie
am 29.September 1946 in die UdSSR abtransportiert. Die E75 58 kam rollfähig am 24.April 1952 wieder von dort zurück.
Bis zu ihrer Ausmusterung am 4.Juni 1964 war sie als Schadlokomotive im Bw Leipzig-Waren abgestellt.
Ab 1946 waren nach der Reparatur noch 22 Lokomotiven einsatzbereit. 4 E75 waren erneut ab 1946 beim Bw Rosenheim, 5
ab 1948 in Freilassing und 14 zwischen 1950 und 1965 im Bw München Ost stationiert. Die Freilassinger E75 wurden
1958 nach Rosenheim überführt. Dazu kamen 1959 die E75 des Bw München Hbf. Ab 1962 wurden die ersten E75 im Bw
Ingolstadt beheimatet. Ab 1963 kamen alle Rosenheimer E75 dazu. Ab März 1965 wurden alle E75 beim Bw Treuchtlingen
und beim Bw München Ost zusammengefasst. An den schwerpunktmäßigen Einsätzen im Güterverkehr auf den Münchner und
Ingolstädter Umläufen änderte sich nichts. Dazu kamen nur noch Umläufe rund um Treuchtlingen. Die ersten
Ausmusterungen erfolgte bei der DB bereits 1964 mit der E75 51. Bis Mai 1968 folgten die E75 08, 53, 58,
60, 66, 67 und 68.
Ab 1. Januar 1968 wurden die Loks als Baureihe 175 bezeichnet. Im Mai 1968 wurden die restlichen Loks des Bw
Treuchtlingen nach dessen Auflösung wieder zum Bw Ingolstadt überführt. Die Tätigkeiten waren auf dem Münchner
Südring oder im Münchner Westen zwischen Hbf und Pasing als Übergabe- oder Rangierlok zu finden. Die beiden letzten
175 waren die 175 011 (z-Stellung 9.Januar 1971) und di9e 175 004 (z-Stellung 1.Februar 1972). Einige 175 wurden
danach noch als Heizlokomotiven weiterverwendet.
Spätestens 1975 wurden alle restlichen Loks bis auf die 175 009 und 059 verschrottet. Die 175 059 wurde 1983/1984
im AW München-Freimann aufgearbeitet und in den Reichsbahnzustand mit grauen Lack zurückversetzt. Die Lok wurde dann
als E75 09 umbezeichnet. Zwischen 1984 und 1987 wurden nur wenige Einsätze mit der Lok durchgeführt, die seit 1985
von der BSW-Gruppe des Bw Ulm betreut wurde. 1987 erlitt die Lok einen nicht behebbaren Motorschaden und hat
seither nur einen funktionstüchtigen Motor. Sie wird gelegentlich als selbstfahrendes Exponat bei Ausstellungen
gezeigt. Die "echte" 175 009 wurde Ende 1983 kurzfristig zerlegt.
Technische Daten
BR 175, E75
Bezeichnung
Achsanordnung:
1'BB1'
Länge über Puffer:
13850
mm
Dienstmasse:
106,2
t
größte Radsatzlast:
t
Antrieb:
VKw
Fahrmotoren/Typ:
WR
(2 Stück)
Nennleistung:
1880
kW
Höchstgeschwindigkeit:
70
km/h
Fahrstufen:
13
Anfahrtzugskraft:
235
kN
Stundenzugkraft:
149
kN
Dauerzugkraft:
122
kN