Märklin: Rampen
12.02.07
Flache Modellbahnanlagen sind zwar einfach herzustellen, aber durch die Miteinbeziehung der 3. Dimension werden die Anlagen erheblich realistischer. Zum einen lassen sich damit Schattenbahnhöfe ebenso wie Gebirgsstrecken realisieren. Um die Ebene "0" zu verlassen, werden Rampen unterschied- lichster Bauarten verwendet. Aber schon bei der Planung von Rampen ist es immens wichtig, bestimmte Eigenschaften der Rampen nicht außer Acht zu lassen, um später keine herbe Enttäuschung zu erleben.

Steigung
Bei der Planung von Rampen sollte beachtet werden, dass das Maximum von 5% Steigung nicht überschritten werden soll. Die Herstreller empfehlen sogar maximal 3% Höhendifferenz. Gerade Loks mit wenigen Haftreifen und wenig Eigengewicht haben somit auch wenig Zugkraft, z.B dreiachsige Loks. Zusätzlich sollte nicht vergessen werden, dass das Gewicht der angehängten Wagen ebenfalls große Auswirkungen hat. Es kann durchaus vorkommen, dass ältere Loks die Steigungen ohne Probleme erklimmen, aber neuere Loks diese nicht mehr schaffen, in der Mitte der Steigung halten und möglicherweise sogar durch das Gewicht des Zuges wieder zurück nach unten gezogen werden.

Nach meiner Berechnung sind bei o.g. Einhaltung notwendig:
Bei 5% und 100mm Höhenunterschied 12 Gleise á 180mm.
Bei 3% und 100mm Höhenunterschied 19 Gleise á 180mm.
Bei 5% und 70mm Höhenunterschied 09 Gleise á 180mm.
Bei 3% und 70mm Höhenunterschied 14 Gleise á 180mm.
Besser noch ist die Verwendung von Flexgleisen wegen der Länge und den wenigen Schienenstößen.

Steigungsanfang und -ende
Die Steigungen sollten fliesend in die Wagrechte übergehen. Sollte das nicht gegeben sein, ist dies einerseits einem geschulten Auge sichtbar, anderseits haben lange Loks, insbesondere Dampfloks mit Vor- und Nachlaufrädern in diesem Bereich weniger Zugkraft. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Treibräder beim Steigungsanfang zu wenig Bodenkontakt haben und durchdrehen. Bei den Wagen kann es dagegen vorkommen, dass sich die Kupplungen verhaken. Beim Steigungsende darf ebenfalls der Übergang in die Wagrechte nicht zu abrupt erfolgen, da sonst Entgleisungen der kurzzeitig in der Luft schwebenden ersten Achsen an der Tagesordnung sind.

Weichen
Einzelne Bögen, insbesondere alle Arten von Weichen sollten nicht als letztes Gleis vor, in oder nach der Rampe verwendet werden. Die Entgleisungssicherheit bei Verwendung von Weichen ist nicht mehr gewährleistet. Vor oder nach der Rampe soll mindestens 1 gerades Gleis und erst dann die Weichen verwenden werden. Somit kann sich zuerst noch das Rollmaterial gerade ausrichten, bevor Bögen verwendet werden können.

Gleiswendeln
Gleiswendeln werden bei den Anlagen verwendet, wo eine gerade Rampe nicht sinnvoll ist, oder ein größerer Höhenabstand zwischen den einzelnen Ebenen vorgesehen ist. Hier ist nicht nur das oben genannte zu beachten. Bei zu kleinen Radien in Gleiswendeln wird die Steigung einerseits zu stark ausgeprägt, anderseits treten unkontrollierbare Flieh- und Zugkräfte auf, die zu Entgleisungen oder gar zu Abstürzen des Rollmaterials führen können. Empfehlenswert sind Radien ab R3. R5 ist für die Betriebssicherheit optimal, benötigt aber auch entsprechend Platz. Auch Bogenweichen vor, in oder nach der Gleiswendel dürfen wegen der Entgleisungsgefahr und des zu kleinen Radius nicht verwendet werden. Auch direkt anschliesende Gegenbögen sollten vermieden werden, oder mindestens 2 gerade Gleise dazwischen haben.